Höher, weiter, schneller – vom Sport auf die Fotografie übertragen lautete das Credo dann wohl: je größer, desto besser. Oder? Meine erste Digitalkamera, im Jahre 1996 gekauft, hatte eine Auflösung von sagenhaften 320 mal 240 Pixeln. Da gab es keine Ausschnitte zum Vergrößern und der Bearbeitung waren enge Grenzen gesetzt – aber sie war nicht unmöglich und hat manchmal sogar bei diesen kleinen Bildern zu spannenden Ergebnissen gefüht. Heute machen sich neue Fotoapparate mit ihren immer größeren Auflösungen im zweistelligen Megapixelbereich Konkurrenz … und oftmals herrscht der Glaube vor, die beste Kamera wäre jene mit der größten Zahl an Bildpunkten. Das aber darf bezweifelt werden. Und bei der Bearbeitung zeigt sich dann gelegentlich ein seltsamer Effekt: Es gibt Filter (siehe Derrière le grand filtre), die richtig gut nur funktionieren, wenn das Bild nicht zu groß, richtiger wenn es nach heutigen Maßstäben ziemlich klein ist, so um die 1000 mal 1000 Pixel herum. Dann wird gerade aufgrund des fehlenden Auflösungsvermögens ein Abstraktionsgrad erreicht, der der Umarmbeitung ihren besonderen Charme und auch eine gehörige Portion Rätselhaftigkeit verleiht. Solche Bearbeitungen haben ich heute ausgewählt. Die Originale stammen aus den Jahren 2002 bis 2006 und haben in der Regel eine Auflösung von nicht einmal einer Million Bildpunkten. Die Bilder sind hier tendenziell in der damaligen Auflösung wiedergegeben.
Zu zeigen, dass gerade auch im Kleinen (kunstwissenschaftlich sagt man wohl: in der Miniatur) die große Wirkung liegen kann, ist vielleicht eine ideale Botschaft für meinen einhundersten Blogeintrag. Das stutzt die Bedeutung des vermeintlichen ‚großen Jubiläums‘ auf ein vernünftiges Maß zurück.
Frieda
Pamela
Hanna
Carmen
Marina
Ein farbenfroher Gegenhorizont: Sandra
Bild oben: Anna
Musikempfehlung zu den Bildern: Ivan Hajek: Blue Haze (2001)
Milan: Danke, dass ich eine eigene Miniatur beitragen darf:
Milan von Ostfalen: Hinter dem Horizont (männlicher Akt)